Modellbau- und Technikmuseum

Projekttage der Staatlichen Grundschule Großbreitenbach im Modellbau- und Technikmuseum Großbreitenbach

Als Höhepunkt vor den Sommerferien lag in diesem Jahr vom 20. bis zum 23.06.2016 eine Projektwoche vor den Grundschülern in Großbreitenbach, die sie in das ebenfalls ortsansässige Modellbau- und Technikmuseum führte. In dem Thüngingenweiten Projekt „Schule am dritten Ort“ sollen an ausgewählten außerschulischen Lernorten dort verortete Lerninhalte vermittelt werden.

Auch wenn es für die interessierten 6 bis 10jährigen Schüler noch nicht in die Tiefen der Aerodynamik, Funk- und Motorentechnik gehen sollte und konnte, so erhielten sie doch einen Einblick in Grundzüge (Bernoulli-Prinzip), warum ein Flugzeug überhaupt fliegt. Dieser konnte beim Bau von Papierflugzeugen und Balsaholz-Wurfgleitern auch sofort in die Realität umgesetzt werden. Ein konkretes Ergebnis, das man in den Händen hält und benutzen kann, lässt manchmal mehr Lerneffekt eintreten als z. B. 10 Seiten schriftlicher Ausarbeitung. Gerade dieser Effekt gibt der Kooperation zwischen der Grundschule und dem Museum Recht und ist Grundlage für den künftigen Ausbau dieser Zusammenarbeit.

Der museale Inhalt wird aber dabei nicht versteckt. So sollen gerade die Jüngsten einen Einblick in die Geschichte des Modellbaus und den Wandel dessen Zweck über die Jahrzehnte erhalten. Hier staunten sie über historische Windkanal-/Funktionstestmodelle des Technikums Ilmenau ebenso, wie über moderne Quadrocopter, die die z. B. aus Sportberichterstattungen bekannten Luftbilder liefern können.

Neben dem Umsetzen der zuvor erfahrenen Grundlagen des Fliegens durch die o. g. Papierflieger/Balsa-Wurfgleiter konnten in der Schauwerkstatt des Museums die handwerklichen Fähigkeiten noch weiter vertieft werden. Durch die umfangreiche Unterstützung seitens der Fa. Revell (Bünde/Westfalen), für die wir uns ganz herzlich bedanken, konnten sich die Nachwuchsmodellbauer an aktuellen Bausätzen des „Resistance X-Wing-Fighter“ aus dem Star-Wars-Universum probieren. Diese Synergie zwischen Film und Modell oder auch zwischen Computerspiel und Modell wird in Zukunft stärkeren Anreiz bieten, dass sich Kinder neben digitalen Hobbies auch wieder mit handwerklichen Umsetzungen befassen. War es in den 1980er Jahren noch das erfolgreiche Formel-1-Fahrzeug oder die modernste MiG, die der geneigte Nachwuchsmodellbauer gern als verkleinerte Kopie zu Hause haben wollte, so ist heutzutage dieser Reiz regelmäßig nur noch über das Merchandising aktueller Blockbuster aus dem Medienbereich zu erzielen. Die vorgefärbten Bauteile und die ansprechende Aufmachung/Bauanleitung fanden sofort Anklang und Umsetzung. Als dann jeder noch das „Andenken“ mit nach Hause nehmen konnte, machte sich bei uns die Hoffnung breit, den einen oder anderen - auch ggf. als Regelschüler, im neuen Schuljahr wieder begrüßen zu können.

Die Projektwoche zeigte uns, dass wir – bei allen Nachwuchssorgen, mit denen auch Sportvereine etc. zu kämpfen haben – Kinder und Jugendliche mit dem Thema Modellbau nach wie vor erreichen. Es wird hier zu beobachten sein, auf welche Weise man die Nachwuchs-Modellbauer am besten mitnehmen kann und wie die Motivation dauerhaft hochgehalten wird. Den Anfang haben wir gemacht und waren mit dem Ergebnis der Woche ebenso zufrieden, wie die Kinder selbst. Es wird nicht die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen sein.

Startseite